Chilis sind an einem feuchtwarmen Klima gewöhnt. Gerade die aus dem heutigen Brasilien stammenden Capsicum chinense mögen ein tropisches Klima. Mexiko hat unterschiedliche Regionen, von tropisch über subtropisch bis zu einem Steppenklima. Hier fühlten sich Capsicum annuum und frutescens recht wohl. In kühlen Gebieten mit geringer Luftfeuchtigkeit konnten sich Rocotos mit einem Trick ausbreiten.
Wenn es um eine optimale Luftfeuchtigkeit für Chilis geht, hängt diese von der Capsicum Art und von der vorherrschenden Temperatur ab. Damit sich Ihre Chilipflanzen optimal entwickeln können, sollte Sie auf eine angenehme Sättigung achten. In einem anderen Beitrag lesen Sie über Tipps zum Gießen von Chilis.
Luftfeuchte
Luftfeuchtigkeit wird in einem Prozentwert angegeben. Dieser gibt an, wie weit die Luft von Wasserdampf gesättigt ist. Eine wärmere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen. Bei 100 % RF ist die Luft so weit gesättigt, dass sie keine weitere Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Der Transport von Nährstoffe innerhalb der Pflanze ist nur dann effektiv, wenn Pflanzen nicht durch ihre Umgebung gestresst wird. Hat die Umgebungsluft zu wenig Feuchtigkeit, wird diese den Blättern entzogen, um das Gefälle auszugleichen. Dies behindert Pflanzen ihr vegetatives Wachstum fortzusetzen.
Gerade zur Blütezeit und während dem reifen der Chilischote ist eine ausreichende Luftfeuchtigkeit wichtig für eine fulminante Ernte.
Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit kräuseln sich die Blätter und fallen ab. Blüten wachsen verkümmert und bilden niemals Chilis. Umgekehrt fördert eine dauerhafte Luftfeuchtigkeit Übersättigung Pilz- und bakterielle Erkrankungen. Versuchen Sie in Zuchträumen unter 80 % RF zu bleiben.
Anzucht
Die meisten machen es richtig: In einem Fensterbank-Gewächshaus werden Chilisamen zum Keimen gebracht. Wärme und hohe Feuchtigkeit lassen die Samen von Chilis schneller und zuverlässiger keimen.
Ideal sind Temperaturen von 22 °C bis 26 °C bei einer Luftfeuchtigkeit von 70 bis 75 %. Gerade am Anfang ihrer Entwicklung mögen Chilipflanzen eine feuchte Umgebung.
Anbau
Eine Luftfeuchtigkeit von über 50 % sollten Sie im Zimmer und Gewächshaus fördern. Ein gutes Klima für Mensch und Chili wäre eine Luftfeuchte von 60 % bei 20 °C. In Räumen in denen eine höhere Temperatur möglich ist auch gerne 70 % bei 23 °C. Ein helles Badezimmer wäre ein Raum, bei dem sowohl Raumtemperatur als auch die Feuchte gerne höher sein kann.
Garten
Im Garten und auf dem Balkon brauchen Sie sich wegen der Luftfeuchtigkeit keine Sorgen zu machen. Zum ersten Haben Sie wenig Möglichkeiten, diese zu beeinflussen, zum Zweiten ist liegt die relative Feuchte selten unter 50 % und im Mittel eher bei guten 70 %. Eine Möglichkeit, das Klima für Chilipflanzen im Garten zu optimieren, ist das Anlegen einer Kräuterspirale. Am auslaufenden Ende der Kräuterschnecke wir einen kleineren Teich angelegt, der das Ökosystem positiv beeinflusst.
Gewächshaus
Sollten Sie ein Gewächshaus haben, sollten Sie versuchen, die Temperatur bei 24 bis 28 °C bei einer empfohlene relative Luftfeuchte von 60 bis 70 % einzustellen.
Luftfeuchtigkeit beeinflussen
Das Raumklima lässt sich schon durch kleine Tipps erhöhen.
Am einfachsten ist kleine Schalen mit Wasser zu verteilen. Noch effektiver sind tiefe Teller mit Kieselsteine, welche die Feuchtigkeit über eine größere Oberfläche schneller verdunsten lassen.
Tischbrunnen helfen durch ihr plätschern zu entspannen. Das Raumklima wird dabei gereinigt und verbessert. Zimmerspringbrunnen bekommen Sie meist schon für ein paar Euro. Für besonders ästhetische Standbrunnen, vielleicht noch mit Pflanzkasten müssen Sie tiefer in die Tasche greifen. Dies wäre aber eine Anschaffung welche Ihr Wohlbefinden und das der Chilipflanzen fördert.
Eine hervorragende Variante ist, sich ein Luftbefeuchter anzuschaffen. Kostenpunkt etwa 30 bis 130 EUR. Manche sind mit zu schaltbaren Ionisatoren und Zeitschaltuhren ausgestattet.
Wassersprüher oder Blumensprüher helfen kurzfristig, aber nicht von langer Dauer. Sollten sich die Blätter kräuseln und abfallen, ist der Einsatz eine gute Erste-Hilfe-Maßnahme.
Anfänger und langjährige Chili-Züchter müssen vor dem Gießen das Substrat zuverlässig kontrollieren. Um Feuchttemperaturen zu messen erhalten Sie schon ganz preiswerte Wetterstationen. Diese machen den Anbau von Chilis wieder etwas professioneller.
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