Madame Jeanette ist eine großartige Habanero-Sorte. Ihre Chilis sind länglich, faltig und sehen dabei irgendwie verwachsen aus. Reife Chilis strahlen in einem sonnen-gelb. Wegen des schönen gelb, trägt sie den Beinamen „Surinam Yellow“.
Surinam weist auf die Herkunft von Madame Jeanette hin: Es ist ein Land in Südamerika und grenzt an Französisch-Guayana und Brasilien.
Habaneros sagen Kenner ohnehin einen schönen, fruchtigen Geschmack nach. Bei den Madame Jeanette Chilis sind zusätzlich Aromen von Mango, Ananas und einen Hauch von Vanille zu schmecken. Vor allen Dingen ist sie echt scharf.
Mit 130.000 bis 325.0000 Scoville ist diese Chili unter den Top-30 der schärfsten Chilisorten. Wegen ihres feurig, scharfen Auftreten, ihrer Schönheit und dem schlanken Wuchs hat sie den Namen Madame Jeanette erhalten. Benannt nach einer der berühmtesten brasilianischen Kurtisane aus vergangener Zeit.
Habanero-Sorte Madame Jeanette hat einige Ähnlichkeiten mit der ebenfalls aus dem Amazonas-Gebiet stammenden Aji Umba. Chilischoten der Aji’s sind nur etwas dicker und deren gelbe Farbe ist minimal dunkler. Diese beiden Chilisorten verbindet offensichtlich eine enge Verwandtschaft.
Beim Aufschneiden der Habanero fallen deren wenigen Samen auf. Oft bildet eine Frucht nicht mehr als zehn Chilisamen. Wegen des Aromas und den wenigen Kernen ist Madame Jeanette ein erstklassiger Chili für die Küche. Es ist liegt nahe, diese in der Wohnung, Balkon und Garten einzupflanzen.
Capsicum chinense
Habanero Madame Jeanette gehört zur Art der Capsicum chinense. Capsicum ist der Gattungs-Name der Paprikapflanzen, welche zu den Nachtschattengewächsen gehört. Der berühmte Botaniker und Freiherr von Jacquin gab der Capsicum chinense im 17. Jahrhundert ihren Namen. Da diese Pflanzen zu der Zeit in China weit verbreitet war, kam es zum Versehen, diese chinense zu nennen. Ursprünglich kommen Habaneros aus Südamerika. Dort waren Sie im heutigen Mexiko, auf Kuba und im Amazonasbecken am meisten verbreitet.
Schärfegrad
Bei dieser Chili fällt die Schärfe recht unterschiedlich aus. Naschen Sie besser vorsichtig von den Früchten der Habanero-Sorte. Manche haben „nur“ etwa 100.000 Scoville Heat Units(SHU), unter Umständen sind vereinzelte Chilischoten bis zu 400.000 Scoville scharf. Werden diese Ausreißer nicht berücksichtigt, liegen Madame Jeanette durchgängig bei einem Schärfegrad von 10. Genauer gesagt bis zu 325.000 SHU auf der Scoville-Skala. Die Schärfe entfaltet sich auf der Zunge blitzartig um dann lange im Rachen vorzuhalten.
Verarbeitung
Eigentlich sind Madame Jeanette für alle möglichen scharfen Rezepte zu verwenden. Für fruchtige Chilisaucen genauso wie für scharfes Chilipulver. Natürlich auch frisch in Chili con Carne, scharfen Suppen und zum Garnieren von kalten Platten.
Zwei der absoluten Highlights, die Sie mit der Habanero zubereiten können, sind Marinaden zum Grillen und selbst-gemachtes gelbes Sambal.
Sambal Olek
Sambal ist eine Paste, welche entweder kalt oder warm aus Chilis hergestellt wird. Mit Knoblauch und Olivenöl lässt sich das ohnehin tolle Aroma der Madame Jeanette Habaneros noch heben. Dazu geben Sie Pflanzenöl in eine Pfanne und erhitzen es leicht. Zwiebeln werden gewürfelt und angeschwitzt. Klein geschnittene Chilis hinzugeben und einige Minuten unter rühren andünsten lassen. Mit Salz und Rohrzucker abschmecken. Diese Gewürzpaste darf ruhig etwas salzig schmecken.
Wenn Zwiebeln und Chili weich geschmort sind, mit einem Holzlöffel zerreiben. Ein Mörser ist noch besser geeignet, um die Paste herzustellen. Bearbeiten Sie das Sambale mit dem Stößel nicht zu stark, die Samen sollten nicht zerdrückt werden.
Zutaten:
- 4 Esslöffel Olivenöl
- 5 Habaneros
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Teelöffel Meersalz
BBQ Marinade
Eine Barbecue Marinade stellen Sie einfach aus gehackten Zwiebeln, Tomaten, Sonnenblumenöl, Essig und Worcestershire-Soße her. Zwiebeln und Tomaten klein-hacken und mit Weinessig und Worcestersauce verrühren. Schneiden Sie zwei Madame Jeanette Schoten in kleine Stücke. Mit Orangen oder Mangosaft abrunden. Mit Kräuter wie Oregano oder Kräuter der Provence geben Sie der Marinade noch zusätzliche Geschmacks-Dimensionen. Was ist besser als grillen? Grillen und Chillen
Zutaten:
- 3 Charlotten oder 2 Zwiebeln
- 3 Tomaten
- 3 EL Weißwein-Essig
- 6 Esslöffel Sonnenblumenöl
- 2 EL Worcestershire Sauce
- 3 EL Orangensaft
- 1 TL Oregano, Kräuter der Provence
Chilisauce
Chilis säubern, Stiel abschneiden und Samen raus kratzen. In heißem Wasser kurz abkochen. In einem Küchenmixer pulsieren Sie den Ansatz zu einer homogenen Sauce. Mit Weinessig und Salz abschmecken.
Habanero-Pulver
Im Dörrgerät halbierte Habaneros ohne Stiel trocknen. Nach etwa 10 Stunden sind diese so brüchig, das Sie diese leicht zu einem Pulver zermahlen können.
Habanero-Pulver schmeckt vor allem an saftigen Steaks, auf Käse von Pizzen, scharfen Pasta und allen anderen Gerichten aus der Tex Mex-Küche.
Chilipflanze
Nach vier Monaten ist die Chilisorte mit etwa 90 cm ausgewachsen. Die kleinen, buschigen Pflanzen sind ideal für den Balkon und für den Anbau in Kübeln. Weitere 2 – 3 Monate dauert es bis die dick-fleischigen Chilis anfangen, Reif zu werden. Wie die meisten Capsicum chinense Sorten braucht sie viel Licht und Wärme um ihre volle Pracht zu entwickeln.
Ein heller Standort ist für die Madame besonders wichtig. Die Erde muss locker und durchlässig sein. Sie mag zwar eine hohe Luftfeuchtigkeit, reagiert aber auf Staunässe besonders empfindlich.
Anzucht
Madame Jeanette Samen bringen Sie am besten schon im Januar oder Februar unter die Erde. Sie benötigt mehr als ein halbes Jahr, bis deren Früchte reif werden können.
Die Anzucht gelingt am besten in einem beheizbaren Gewächshaus und mit künstlichem Pflanzenlicht. Mit Leuchtstoff-Röhren oder Pflanzenleuchten versorgen Sie die Jungpflanzen mit genügend Licht.
Nachdem einweichen der Habanero-Samen, stecken Sie diese in Kokos-Quelltöpfe und halten diese bei 25 °C – 30 °C. Nach 14 Tagen werden die meisten Samen gekeimt haben. Oft kommen noch ein paar Nachzügler, die sich bis zu 3 Wochen Zeit lassen.
Haben sich neben den Keimblättern die ersten richtigen Blätter gebildet, werden die Keimlinge pikiert oder umgetopft.
Falls Sie zu spät im Jahr auf den Geschmack gekommen sind diese Habanero anzubauen kann Ihnen geholfen werde. Bei den meisten Onlineshops für Chilipflanzen können Sie diese auch vorgezogen bestellen.
Pflege
Madame Jeanette mag viel Licht. Mindestens 10 Stunden Helligkeit sollte es schon sein. In den Sommermonaten ist es kein Problem, zumindest an einem Südfenster, auf dem Balkon oder im Garten. In den übrigen Monaten sollten Sie mit Lampen für zusätzliches Pflanzenlicht sorgen.
Grundsätzlich ist die Surinamese-Chili nicht besonders schwierig in der Anzucht oder Pflege. Nur beim Wässern müssen Sie etwas mehr Obacht geben als bei andere Capsicum Sorten. Regelmäßiges besprühen mit kalkarmen und chlorfreien Wasser lässt sie aufblühen. Habaneros mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Was Sie beim Gießen der Madame Jeanette sonst noch beachten sollten, haben wir in einem eigenen Beitrag zusammengefasst.
Wenn Sie diese Chili bereits frühen Jahr angezogen haben, wird sie bis Mitte Mai etwa 40 – 50 cm hoch gewachsen sein. Dann wird es Zeit die Pflanze langsam an das Klima draußen zu gewöhnen. Beim Hardening Off nehmen Sie sich eine Woche Zeit. Indoor angezogene Chilis müssen Sie erst mal an Wind, Sonne und Regen gewöhnen. Werden Sie ungeduldig, nehmen Ihre kleinen Jeanette’s schaden.
Dünger
Für die Capsicum Nachtschattengewächse sind Tomatendünger eine gute Wahl. Beim Testen von verschiedenen Düngern haben wir festgestellt, das diese Gemüsepflanze scheinbar sehr gut auf grüne Hakaphos Nährsalze reagiert.
Den Grund dafür, dass unsere Pflanzen so gut auf dem Dünger angeschlagen hat, kennen wir noch nicht. Auch nicht, ob es vielleicht nur Zufall war. Eine mögliche Erklärung ist, dass der Dünger auf das relativ harte Berliner Leitungswasser besser eingestellt war. Falls Sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben: Wäre schön dies hier als Kommentar zu hinterlassen.
Ernte
Madame Jeanette Chilisorte produzieren wirklich viele Habaneros. Aus den weißen Blüten entwickeln sich etwa 7 – 8 cm lange Chilischoten. Zur Erntezeit ist diese Chilipflanze fast genauso gelb von den Früchten wie grün von den Blättern. Ihre dick-fleischigen Chilis haben nicht nur einen besonderen Geschmack, sie riechen auch schön exotisch nach Banane, Pfirsich und Mango. Bei der Ernte tragen Sie besser Handschuhe. In den gelben Habaneros ist viel schmerzen verursachendes Capsaicin enthalten.
Überwintern
Aufgrund des niedrigen Wuchses, lässt sich die mehrjährige Chilipflanze gut im Topf überwintern. Bevor es im Oktober in die gute Stube geht, behandeln Sie die Chilis gegen Schädlinge. In einem eigenen Beitrag zum Überwintern haben wir alle Informationen zusammengefasst. Unterstützen Sie in der dunklen und kalten Jahreszeit gerade Madame Jeanette Chilis mit Pflanzenlicht.
Sortenname | Madame Jeanette |
Art | Capsicum chinense |
Herkunft | Surinam |
Pflanzengröße | 70 – 90 cm |
Reifedauer | 90 Tage |
Schärfegrad | 400.000 SHU |
Keimdauer | 8 – 14 Tage |
Keimtemperatur | 25 – 30 °C |
Pflanzabstand | min. 70 cm |
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